Der Wechselkurs des Euro zum Dollar wird stark durch die Geldpolitik geprägt. Für die Wirtschaft des Euroraums, und auch für den Aktienmarkt, ist die Wechselkursentwicklung von großer Bedeutung – und hier gibt es nach dem Absturz des Euro durchaus ein positives Szenario.
Der Euro hat von Mai 2021 bis September 2022 einen regelrechten Sturzflug in Relation zum US-Dollar hingelegt, der Wechselkurs reduzierte sich in dieser Zeit von mehr als 1,20 bis auf nur noch rund 0,95 US-Dollar je Euro im Tief. Der Hauptgrund dafür dürfte die unterschiedliche Zentralbankpolitik dies- wie jenseits des Atlantiks und deren Auswirkungen auf die Inflation darstellen. Die EZB ist aber inzwischen aufgewacht und stärkt mit einer strafferen Geldpolitik die Gemeinschaftswährung.
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FED prescht vor
Der starke Anstieg der Inflation hat Anfang letzten Jahres den Druck auf die Zentralbanken massiv erhöht, die ultralockere Geldpolitik aufzugeben. Die EZB hat trotzdem gezögert – und die FED hat Fakten geschaffen. Ab März 2022 ist die US-Notenbank mit kräftigen Zinserhöhungen vorgeprescht, das hat den Abwärtstrend des Euro zum US-Dollar erheblich beschleunigt, was für die europäische Zentralbank durchaus ein Problem ist, weil ein schwacher Wechselkurs die Inflation zusätzlich anheizt. Nicht zuletzt deswegen ist die EZB im Juli 2022 auch auf den Zinserhöhungskurs eingeschert.

Zinsdifferenz nimmt ab
Zuletzt war das Tempo in Europa mit Zinsschritten um 50 Basispunkte sogar höher als in den USA, wo die FED den Leitsatz im Februar nur noch um 25 Basispunkte angehoben hat – das hat den Euro gestärkt. Eine weitere Stütze ist die Entwicklung der Marktzinsen, da dort die Zentralbankwende schon stärker vorweggenommen wurde. Die Zinsdifferenz zwischen US-amerikanischen und deutschen Staatsanleihen hat im Trend in den letzten zwei Jahre abgenommen und bewegte sich im März auf einem relativ niedrigen Niveau– das spricht eher gegen eine neuerliche deutliche Abwertung des Euro.
Besser als der DAX
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