Der DAX hat sich zuletzt wieder deutlich erholt, noch befindet er sich aber in einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau. Die Geldpolitik der EZB birgt aber das Potenzial, dass sich das bald ändert.
Die Inflationslage in der Eurozone hat sich deutlich entspannt, zugleich dümpelt die Konjunktur nur so vor sich hin. Die EZB hat auf diese Gemengelage in dieser Woche erneut reagiert und die Leitsätze erneut zurückgenommen, weitere Schritte sind wahrscheinlich. Der Zentralbank muss dabei der schwierige Spagat gelingen, die Wirtschaft anzuschieben, ohne die Inflation erneut anzufachen.
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EZB reagiert auf gesunkene Inflation
Mit 2,2 % ist die Eurozonen-Inflation im August auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen, der 2-Prozent-Zielwert der EZB ist in Reichweite. Die Zentralbank hat die drei Leitsätze daraufhin um 25 bis 60 Basispunkte reduziert. Aber wird sich der Trend bei der Preissteigerung auch fortsetzen? Das ist unklar, es gibt auf jeden Fall warnende Stimmen, die auf die hartnäckig hohe Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie), deutlich steigende Preise im Dienstleistungssektor und die üblichen Zweitrundeneffekte mit steigenden Produktionskosten wegen höherer Lohnkosten verweisen.
Zeitverzögerte Wirkung ist das Problem
Doch warum wartet die EZB nicht zunächst ab, wo sich die Inflation einpendelt, und reagiert erst dann? Das Problem ist, dass die Geldpolitik erst mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten ihre volle Wirkung entfaltet – solange dauert es üblicherweise, bis sinkende Leitzinsen über angepasste Konditionen und damit ggf. eine geänderte Inanspruchnahme von Krediten die Realwirtschaft stimulieren. Reagiert eine Zentralbank aber nun zögerlich und reaktiv statt antizipativ, kann es sein, dass sie die Zinsen zu spät anpasst und damit die Rezessionsgefahr deutlich erhöht.
Besser als der DAX
Seit Auflage hat der Value-Stars-Deutschland-Index den DAX deutlich geschlagen.