Ein No-Brainer für den Aktienmarkt ist die Trump-Präsidentschaft sicherlich nicht – u.a. wegen der möglichen Auswirkungen der Agenda auf die Inflation. Der Anleihenmarkt sendet ein erstes Warnsignal.
Die Republikaner haben nicht nur die Präsidentschaftswahl gewonnen, sondern auch die Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus. Damit kann Trump, der die Partei weitgehend auf Linie gebracht hat, unter politischen Gesichtspunkten durchregieren. Ob allerdings die Märkte so euphorisch bleiben, wie die erste Reaktion ausgefallen ist, steht auf einem anderen Blatt. Die Zinsentwicklung könnte für Trump durchaus unangenehm werden.
Inflationsrückgang führt zu Entspannung im Spätsommer
Noch vor wenigen Wochen war die Lage am US-Anleihenmarkt sehr entspannt. Der deutliche Rückgang der Inflation von 3,5 % im März auf 2,4 % im September wurde begleitet von einem markanten Rückgang der Renditen, der durch eine erste Zinssenkung der FED und einen optimistischen Ausblick auf die weitere Leitzinsentwicklung gestützt wurde. Danach haben die Marktrenditen wieder angezogen, was zunächst einen Pullback auf die hohen Einbußen darstellte, doch inzwischen ist diese Interpretation nicht mehr zulässig.

Marktzinsen tendieren Richtung Zyklushoch
Denn die Zinsstrukturkurve hat sich wieder den in den letzten beiden Jahren markierten Höchstständen angenähert. Zwar ist sie dabei steiler geworden, was bessere Wachstumsperspektiven anzeigt, aber es ist doch bedenklich, dass die Marktzinsen fast wieder auf einem Niveau liegen, das zuvor bei Inflationsraten zwischen 6 und 9 % erreicht wurde. Die Anleger scheinen zu befürchten, dass der Anstieg der US-Inflation im Oktober von 2,4 auf 2,6 % nur den Auftakt eines neuen Aufwärtstrends darstellt. Die Trumpsche Politik könnte diesen durchaus herbeiführen, denn Zölle auf importierte Waren wirken üblicherweise preiserhöhend.
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