Anders als der VSD-Index kommt der DAX seit Monaten nicht richtig voran. Und das durchaus aus gutem Grund, denn die wirtschaftliche Dynamik hat deutlich abgenommen. Die Belastungsfaktoren für die Industrie könnten allerdings in naher Zukunft an Schärfe verlieren.
Der Aufschwung verliert an Dynamik, allerdings verläuft die Entwicklung uneinheitlich. Während China zuletzt deutlicher geschwächelt hat, präsentieren sich die USA relativ robust. Zwischen diesen Polen schwanken Deutschland und Europa zwischen Hoffen und Bangen, vor allem die Engpässe in zahlreichen Bereichen setzen den hiesigen Unternehmen zu. Hier könnte ein Schlüssel für die weitere Entwicklung liegen.
China schwächelt
Chinas offizieller Industrie-Einkaufsmanagerindex ist im August erneut gebröckelt und liegt mit 50,1 Punkten nur noch knapp über der Expansionsschwelle (50 Punkte) – das ist das niedrigste Niveau seit dem Höhepunkt der Coronakrise in China im Frühjahr 2020. Massive Restriktionen bei Infektionsausbrüchen bremsen die Dynamik, das zeigt auch der offizielle Einkaufsmanagerindex zum Dienstleistungssektor (-5,8 auf 47,5 Punkte). Der konkurrierende Index von Caixin, der eher die Entwicklung kleinerer Unternehmen abbildet, hat allerdings besser abgeschnitten.
USA weitgehend unbeeindruckt
In Deutschland und Europa scheint die Aufholjagd im Dienstleistungssektor auszulaufen, die Indizes stagnierten im August. In der Industrie könnte schon die Trendwende hin zu einer abnehmenden Dynamik eingeleitet worden sein, Engpässe setzen dem verarbeitenden Gewerbe auf dem Kontinent in zahlreichen Bereichen zu. Weitgehend unbeeindruckt davon präsentiert sich aber die US-Industrie: Im August hat ein deutliches Plus beim Auftragseingang, aber auch bei der Produktion, und ein nachlassender Preisdruck (!) einen kleinen Anstieg beim Einkaufsmanagerindex ermöglicht.