Gold hat dem Umfeld mit wieder deutlich höheren Zinsen erfolgreich getrotzt. Das lag unter anderem an den Zentralbanken, deren Käufe die geopolitische Verunsicherung widerspiegeln.
Eine Phase mit wieder relativ hohen Zinsen sollte theoretisch schlecht sein für den Wert des zinslosen Goldes. Doch stattdessen hat das Edelmetall im letzten Dezember ein neues Allzeithoch markiert und bewegt sich auch aktuell nicht weit davon entfernt. Das liegt aber nicht an Finanzinvestoren, die im letzten dreiviertel Jahr relativ zurückhaltend agieren. Stattdessen agieren die Zentralbanken als große Nettokäufer – ein besorgniserregendes, aber bullishes Signal für das Edelmetall.
Finanzinvestoren sind zurückhaltend
Nach einer Phase mit kräftigen Zinserhöhungen haben die FED und die EZB im letzten Sommer zwar den Straffungszyklus beendet, aktuell sehen sie aber den Zeitpunkt für die erneute Zinswende noch nicht gekommen. Es könnte in Abhängigkeit von der Inflationsentwicklung durchaus noch ein paar Monate dauern, bis die erste Absenkung der Leitzinsen kommt, und diese könnte auch eher vorsichtig ausfallen. Finanzinvestoren sehen deswegen aktuell offensichtlich noch keinen Kursspielraum für Gold. Seit Juni 2023 haben sie in jedem Monat auf globaler Basis Mittel aus den Gold-ETFs abgezogen (Quelle: gold.org).

Zentralbanken suchen sicheres Asset
Und trotzdem ist der Kurs des Edelmetalls im letzten Oktober und November stark gestiegen. Für den Schub bis zu dem im Dezember 2023 markierten neuen Allzeithoch bei 2.146 US-Dollar sollen insbesondere kräftige Käufe der chinesischen Zentralbank verantwortlich sein. Schon seit der Finanzkrise 2008/09 bauen die Notenbanken im Trend ihre Bestände, die zuvor jahrelang geschrumpft waren, wieder aus.
In 2023 haben sich die Zukäufe beschleunigt, schon bis Ende Oktober gab es einen Nettozuwachs um mehr als 300 Tonnen. Das dürfte verdeutlichen, dass die Zentralbank-Manager in geopolitisch höchst unruhigen Zeiten ein liquides Asset suchen, mit dem sie sich von anderen Notenbanken (und deren Währungen) unabhängiger machen.
Besser als der DAX
Seit Auflage hat der Value-Stars-Deutschland-Index den DAX deutlich geschlagen.
