Gold hat in diesem Jahr mit einer dynamischen Rally ein Ausrufezeichen gesetzt. Doch ist das Potenzial jetzt erst mal ausgereizt, oder folgt auf die aktuelle Konsolidierung schnell der nächste Gipfelsturm?
Die steile Rally hat Gold bis auf rd. 2.430 US-Dollar getrieben, in der Spitze betrug das Kursplus seit Jahresbeginn fast 20 %. Mitte April war das Edelmetall dann allerdings deutlich überverkauft, was in eine erste kräftige Korrektur mündete. Technisch besteht immer noch ein gewisses Rückschlagpotenzial, und auch Finanzinvestoren zeigen sich weiter skeptisch. Dennoch sehen wir in dem Rückschlag eher eine Kaufchance.
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Rally ohne Finanzinvestoren
Das bemerkenswerte an der Gold-Rally ist, dass diese trotz kräftiger Verkäufe von Finanzinvestoren gelungen ist: Seit Juni 2023 gab es in jedem Monat Netto-Abflüsse aus Gold-ETFs. Diese haben zwar im März deutlich abgenommen, waren mit -13,6 Tonnen aber immer noch klar negativ, was auf einen kräftigen Rückgang in Europa (-22 Tonnen) zurückzuführen war, während es in den anderen Regionen leichte Zuwächse gab. Spannend wird nun zu sehen, ob der aktuelle Kursrückgang hier zu einer Trendwende führt.

Nachholpotenzial zum Teil aufgeholt
Das rückläufige Engagement von Finanzinvestoren ist insbesondere von den Zentralbanken überkompensiert worden. Vor allem China ist hier in den letzten anderthalb Jahren nach Daten von gold.org Monat für Monat mit hohen Zukäufen aktiv geworden, und zuletzt hat auch die Türkei ihre Bestände signifikant aufgestockt.
In Zeiten zunehmender geopolitischer Differenzen nutzen die Notenbanken das Edelmetall zur Diversifikation ihrer Bestände und zur Reduktion des Risikos von Fremdwährungen und -anleihen. Außerdem hatte Gold preistechnisch ein gewisses Nachholpotenzial gegenüber Aktien aufgebaut, das allerdings mit dem jüngsten Preisschub zu einem großen Teil abgebaut wurde.
Besser als der DAX
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