Der Euro-Dollar-Kurs ist bemerkenswert stabil, was auch daran liegt, dass sowohl die EZB als auch die FED die Leitzinsen seit Monaten nicht angepasst haben. Doch das ändert sich wahrscheinlich bald – was heißt das für den Wechselkurs und die Aktienmärkte?
Seit nunmehr anderthalb Jahren bewegt sich der Euro-Dollar-Kurs auf relativ engem Raum, zumeist zwischen 1,05 und 1,10 US-Dollar je Euro. Die Stabilität spiegelt sich auch in den Zinsdifferenzen zwischen Staatsanleihen aus den USA und aus Deutschland wider, die sich in den letzten Monaten ebenfalls nur wenig bewegt haben. Jetzt könnte allerdings die Zentralbankpolitik auseinanderdriften – wird das die Seitwärtsphase beenden?
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Ruhe an der Zinsfront
Bei den Leitzinsen in den USA und in Europa ist seit längerer Zeit Ruhe, die FED hat den Satz letztmalig im Juli letzten Jahres angehoben und die EZB hat den Erhöhungsprozess im September 2023 beendet. Im Nachgang ist die Zinsdifferenz zwischen amerikanischen und deutschen Staatsanleihen bemerkenswert stabil geblieben. Da die Marktzinsen neben der Inflation eine zentrale Determinante der Wechselkursentwicklung darstellen, hat das auch den stabilen Euro-Dollar-Kurs der jüngsten Zeit begünstigt.

EZB könnte im Juni aktiv werden
Im Juni könnte es mit dem Gleichklang dies- wie jenseits des Atlantiks allerdings vorüber sein. Denn während die EZB ernsthaft mit der ersten Zinssenkung liebäugelt, könnte die FED noch länger abwarten. Schreitet die europäische Zentralbank voran, könnte das den Euro gegenüber dem US-Dollar unter Druck setzen – eine durchaus kniffelige Aufgabe für die EZB, denn ein zu starker Kursrückgang könnte die Inflation wieder anfachen.
Andererseits scheint die Konjunktur in Europa durchaus auf einen Stimulus angewiesen. Eine große Unbekannte in dem Wechselkursspiel bleibt das US-Staatsbudget, das aktuell stark defizitär ist (was durchaus eine Gefahr für den Dollar darstellt) und Gegenstand eines anhaltendend Streits zwischen Demokraten und Republikanern bleibt.
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