Der DAX ist weiter relativ robust, steht aber jetzt vor der saisonal üblicherweise schwächeren Phase. Muss man sich also auf größere Rückschläge an der Börse einstellen oder wird es dieses Jahr anders?
Alle Jahre wieder stellt sich die Frage, ob man das saisonale Spiel an der Börse mitmacht.„Sell in May and go away, but remember to come back in September” lautet dazu die passende Börsenweisheit.Statistisch gesehen sind die Sommermonate eher schwach, das passt allerdings nicht in jedem Jahr. Aktuell sprechen die Rahmenbedingungen eigentlich nicht dafür, dass sich die laufende Konsolidierung beim DAX drastisch ausweitet.
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Saisonalität entspricht oft nicht dem Durchschnitt
In einer längerfristigen Durchschnittsbetrachtung sind besonders der August und der September schwache Monate beim DAX, danach wird es wieder deutlich besser. Spezialisten für Saisonalität spekulieren darauf, doch das passt natürlich nicht in jedem Jahr – so war beispielsweise im Zeitraum 2002 bis 2021 in neun von 20 Fällen die Rendite im August positiv und sogar in elf von 20 im September (Quelle: tradistats.com). Generell auf schwache Kurse im Sommer zu spekulieren, macht also wenig Sinn, es kommt auf den individuellen Fall an, ob eine vorsichtigere Gangart temporär angebracht ist.
Konjunktur und Zinsen könnten stützen
Der DAX hat im Mai die nächste Konsolidierung im Aufwärtstrend gestartet. Bis zur 200-Tage-Linie, die bei rund 16.700 Punkten verläuft, hat der deutsche Leitindex aber noch viel Luft nach unten. Es könnte also im Sommer eine größere Korrektur drohen. Dagegen sprechen allerdings insb. zwei Faktoren. Zum einen die Zinsperspektive: Die EZB zeigt sich aktuell gewillt, im Juni erstmals wieder den Leitzins zu senken, das könnte die Wirtschaft und auch die Börse stimulieren.
Zumal zum anderen ein zweiter wichtiger Faktor hinzukommt: Insbesondere die deutsche Wirtschaft erholt sich langsam von den externen Schocks. Beim IFO-Index hat zuletzt nach mehreren Jahren erstmals wieder die Erwartungskomponente die Lagekomponente übertroffen, das ist in der Regel ein guter Indikator für einen realwirtschaftlichen Wendepunkt.
Besser als der DAX
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