Westwing hat den Turnaround geschafft und die aktuelle Strategie schafft den Rahmen für weitere Margenverbesserungen. Das sorgt für Potenzial bei der Aktie, die neu in den Value-Stars-Deutschland-Index aufgenommen wurde.
Westwing betreibt einen der führenden europäischen Onlineshops für hochwertige Produkte im Bereich Home & Living und expandiert inzwischen auch im stationären Markt, außerdem wird der Fokus immer stärker auf eigene Marken gelegt. Das schlägt sich positiv in den Margen nieder und könnte nun zu einem starken Gewinnwachstum führen.
Anpassung der Strategie
Westwing hat in den letzten Jahren die typische Entwicklung eines Corona-Gewinners durchlaufen: Die Pandemie brachte 2020/21 einen kräftigen Boost für den Umsatz und die Erträge, danach flaute das Geschäft aber wieder merklich ab. Nach einem Umsatzeinbruch im Jahr 2022 konnten die Erlöse im Anschluss nur moderat gesteigert werden, auf 444,3 Mio. Euro (+4 % zum Vorjahr) in 2024, und die letzten drei Geschäftsjahre wurden mit einem Nettoverlust von -30,3, -9,1 sowie -4,8 Mio. Euro abgeschlossen. Die sukzessive Reduktion des Defizits zeigt aber, dass das Management durchaus die richtigen Schlüsse gezogen hat: Das Unternehmen setzt inzwischen viel stärker auf Eigenmarken mit höheren Margen, deren Anteil hat sich von 25 % in Q1/2020 auf zuletzt 62 % in Q1/2025 erhöht und soll weiter steigen.
Skalierungsprozess läuft
Damit einher ging eine Sortimentsbereinigung, die aktuell die Umsatzdynamik noch etwas ausbremst, daher sind die Erlöse im ersten Quartal um 1 % auf 107,5 Mio. Euro zurückgegangen. Zugleich hat sich aber die bereinigte operative Marge von 5,8 auf 8,5 % verbessert und das Nettoergebnis drehte von -1,9 auf 2,5 Mio. Euro ins Plus. Der erfolgreiche Effizienzsteigerungs- und Skalierungsprozess mit einer Margenverbesserung um 10 Prozentpunkte in nur drei Jahren soll durch eine Rückkehr auf den Wachstumspfad weiter stimuliert werden. Aktuell wird dafür das Länderportfolio in Europa weiter ausgebaut – mit fünf bis zehn neuen Märkten in 2025 (davon wurden mit Luxemburg, Dänemark und Schweden bereits drei umgesetzt) –, außerdem wird eine einstellige Zahl von stationären Läden in großen Städten eröffnet. Die finanzielle Basis der Expansion ist mit einer Netto-Cashposition von 57 Mio. Euro grundsolide.
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