Für die Kursentwicklung ist die Erwartungshaltung entscheidend. Positive Überraschungen werden mit Aufschlägen quittiert, Enttäuschungen mit Kursverlusten. Jetzt steht die Berichtssaison für das erste Quartal an, die Erwartungen sind nicht allzu hoch.
Anfang 2022 waren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch relativ gut, dann haben die Auswirkungen des russischen Überfalls der Ukraine die Weltwirtschaft in Turbulenzen gestürzt und einen Abschwung ausgelöst. Die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr für das erste Quartal ist aber immer noch relativ hoch. In der angelaufenen Berichtssaison muss sich daher zeigen, ob es den Unternehmen tatsächlich gelingt, die Einbußen in Grenzen zu halten.
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Dynamik geht immer weiter zurück
In 2021, dem zweiten Coronajahr, haben sich die Gewinne der Unternehmen von den herben Einbußen zum Ausbruch der Pandemie erholt. Seitdem ist die Dynamik beim S&P500 aber immer weiter zurückgegangen, zum Teil basisbedingt, in den letzten Quartalen aber auch wegen des Konjunkturabschwungs. Wurde im ersten Quartal 2022 noch ein Gewinnzuwachs von 9,4 % erzielt (der die Erwartungen von 4,6 % deutlich übertroffen hatte), waren es in Q3 nur noch 2,3 % – und damit weniger als erwartet. Im Schlussvierteljahr 2022 mussten die Unternehmen im Durchschnitt dann sogar einen Rückgang um 4,6 % hinnehmen.
Niedrige Erwartungen
Für den Jahresauftakt 2023 sind die Erwartungen angesichts dieses Trends und der relativ hohen Vorjahreswerte recht niedrig, die Analysten kalkulieren im Schnitt mit einem Gewinnrückgang um 6,7 %. Die Erlöse sollen hingegen leicht steigen, was aber einen Inflationseffekt darstellt. Ähnlich gestaltet sich die Lage in Europa: Für die Unternehmen des Stoxx 600 wird auf kumulierter Basis ein Ergebnisrückgang um 2,5 % und ein Erlösanstieg in dieser Höhe unterstellt. Die Kernfrage für den Markt ist nun, ob diese Erwartungen niedrig genug sind. Gelingen den Unternehmen überwiegend positive Überraschungen, könnte das die Leitindizes weiter beflügeln. Sollten hingegen die Einbußen unterschätzt worden sein, würde ein negativer Newsflow die Kurse belasten.
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