Der DAX steigt und steigt – trotz einer Rezession in Deutschland. Das sorgt für eine gewisse Schieflage im Index. Doch eine baldige Besserung der Lage ist inzwischen im Bereich des Möglichen – das wäre auch für den Value-Stars-Deutschland-Index eine gute Nachricht.
Die DAX-Hausse ist bislang ohne Unterstützung von der heimischen Konjunktur ausgekommen, auch die Industrie insgesamt hat nur einen deutlich unterproportionalen Beitrag zu den Kursrekorden geleistet – etliche Werte liegen sogar auf Zwölfmonatssicht im Minus, vor allem aus der Automobilbranche. Doch aktuell zeigen sich wieder Belebungssignale im industriellen Sektor. Fällt der Move dieses Mal nachhaltig aus, dürfte das dem DAX guttun.
Breite Performance-Spreizung im DAX
Die Spreizung im DAX ist enorm. In den letzten zwölf Monaten hat der Index rund 30 % an Wert gewonnen, trotzdem notieren in diesem Zeitraum 15 von 40 Indexwerten im Minus. Darunter sämtliche Titel mit starker Verbindung zum PKW-Markt, aber auch die Post, der Chemiehändler Brenntag, die Versorger RWE und E.ON sowie die Pharma- und Chemieproduzenten. Man sieht daran, dass es in vielen Bereichen nicht rund läuft in Deutschland. Vor allem die Industrie darbt, ablesbar aus einem Einkaufsmanagerindex, der sich inzwischen seit etwas mehr als 30 Monaten (!) im Kontraktionsmodus befindet.

Überwiegen positive oder negative Impulse?
Doch zuletzt ist der Index überraschend deutlich gestiegen. Positive Impulse gingen dabei von einer Besserung der Auftragslage und der Produktion aus, auch wenn beide noch nicht das Wachstumsterrain zurückerobert haben. Insgesamt wirkt es aber durchaus so, als könnte die Talsohle langsam durchschritten sein. Hilfreich sind dabei mutmaßlich positive Impulse von der Zinsfront, da die EZB ihren Leitsatz innerhalb von acht Monaten immerhin um 160 Basispunkte auf 2,9 % reduziert hat. Auch die Aussicht auf einen Politikwechsel, hin zu einer stärkeren Wachstumsorientierung, könnte helfen. Das alles kann allerdings noch durch negative Einflussfaktoren kaputt gemacht werden – insbesondere eine rigide Zollpolitik der US-Regierung wäre gefährlich für die Industrie.
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