Die Risiken der Politik von US-Präsident Trump zeigen sich vor allem bei langlaufenden US-Staatsanleihen. Steigt die Rendite noch weiter, könnte es ungemütlich werden, vor allem für Trump.
Im Mai sind die Renditen 30-jähriger US-Bonds über 5 % gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit etwa 20 Jahren. Zwar ist das einhergegangen mit einer steileren Zinsstrukturkurve, was durchaus auch als Hoffnung auf ein höheres Wachstumstempo interpretiert werden kann, aber die Höhe des Zinsniveaus am langen Ende kann für die US-Regierung aufgrund des hohen Budgetdefizits zum Problem werden, zumal die Pläne für Steuersenkungen die Lage noch verschlimmern könnten.
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Renditen steigen seit der Wahl
Passend zur erratischen Politik von Trump geht es auch bei den Staatsanleihen Auf und Ab, aber per Saldo geht es mit der Rendite am langen Ende nach oben: Lag diese bei 30-jährigen Bonds am Tag vor der Präsidentschaftswahl 2024 noch bei 4,5 %, so ist diese inzwischen auf 5 % geklettert. Bei zehnjährigen Papieren beträgt der Aufschlag noch 20 Basispunkte, Zweijährige notieren hingegen 0,2 Prozentpunkte niedriger. Damit ist die Zinsstrukturkurve in den letzten Monaten steiler geworden, was durchaus ein höheres Wachstumstempo signalisieren könnte.

Verschuldungslage bereits brisant
Oder aber die Renditeentwicklung spiegelt die Verkäufe von Investoren wider, die Sorge vor den mittel- bis langfristigen Folgen der aktuellen Politik haben. Wir tendieren eher zu dieser Interpretation. Denn Trump versucht gerade, eine Verlängerung umfangreicher Steuersenkungen durch das Parlament zu bringen und könnte damit die Haushaltssituation weiter verschärfen. Und die Ausgangslage ist durchaus gefährlich: Die USA sind bereits mit 36 Bio. US-Dollar bzw. 124 % des BIP verschuldet – ein hoher Wert selbst für ein so großes Industrieland – und das laufende Budgetdefizit beträgt 6,2 %. Jeder Zehntelprozentpunkt bei der Anleihenrendite sorgt über die Neuverschuldung und die Refinanzierung für eine erhebliche Zusatzbelastung.
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