Der Value-Stars-Deutschland-Index ist zuletzt auf ein neues Jahreshoch gestiegen, das wurde von einer relativen Ruhe an den Märkten begünstigt. So war u.a. der Euro-Dollar-Kurs als Krisenindikator zuletzt relativ stabil.
Der Eurokurs war in den letzten Monaten ein Stressindikator für die US-Lage. Der Anstieg der Gemeinschaftswährung auf ein Dreijahreshoch gegenüber dem US-Dollar signalisierte ein gewisses Unbehagen gegenüber der Finanzpolitik der US-Regierung. In jüngster Zeit hat sich die Lage beruhigt, da sich die Fundamentaldaten erst einmal nicht weiter verschärft haben. Noch ist die Gefahr aber nicht gebannt.
Inflationsbefürchtungen waren überzogen
Umfangreiche Steuererleichterungen ohne echte Gegenfinanzierung, Zölle mit Potenzial für einen Inflationsschub, und das bei einem ohnehin schon hohen Staatsdefizit – die US-Finanzpolitik hat die Anleger so aufgeschreckt, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro zwischen Anfang März und Ende Juni fast 14 % seines Werts verloren hat. Im Nachgang hat sich aber herausgestellt, dass die Inflationsängste zumindest auf kurze Sicht überzogen waren. Die US-Preissteigerungsrate hat zwar etwas angezogen auf 2,7 %, liegt damit aber nicht weit über dem Wert im Euroraum (2,0 %), was durch die höhere Wirtschaftsdynamik in Übersee aber tolerierbar ist.
Zinsentwicklung im Fokus
Sofern sich die Inflationslage nicht noch deutlich weiter eintrübt, dürften die Zinsen als Währungsdeterminante wieder stärker in den Vordergrund rücken. Nachdem sich der Zinsvorsprung der USA gegenüber Bundesanleihen nach einem kräftigen Rückgang im Frühling bis zum Juli wieder erholt hatte, ist er zuletzt wieder zurückgegangen. Hier dürfte auch der zunehmende Druck auf die FED eine Rolle zu spielen, die Leitzinsen zu senken. Während Trump das schon seit Monaten fordert, weil er das für sinnvoll hält, sprechen inzwischen auch die Fundamentaldaten durchaus für niedrigere Sätze, was FED-Chef Powell letzte Woche bestätigt hat. Da in der Eurozone der Zinssenkungskurs weitgehend abgeschlossen ist, spricht das aber eher für eine weitere Abwertung des US-Dollar.
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